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Mit der Selfie-Drohne ab ins nächste Level

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Selfie-DrohneMit dem Aufkommen der Digitalkameras, spätestens aber mit der Smartphone-Revolution, hat sich auch die Fotografie extrem schnell entwickelt. Plötzlich war es nicht mehr Usus, ein Gebäude, eine Landschaft oder eine andere Sehenswürdigkeit zu fotografieren, sondern der Fotograf wurde selbst Teil des Bildes. Das Gesicht wurde zur digitalen Signatur, ein „Ich war hier“ im Internet-Zeitalter, zugeschnitten auf die Verbreitung in Sozialen Netzwerken. Wir erlebten die Geburt des Selfies. Und nun erleben wir dessen Evolution.

Der Selfie-Stick als verlängerter Arm

Das Problem beim Selfie war natürlich, dass der Bildausschnitt abhängig von der Länge des Arms war. Wer mit mehr als fünf Freunden ein Bild machen oder etwa den Louvre in seiner vollen Pracht in den Speicherchip bekommen wollte, der musste sich schon sehr strecken, oder doch wieder jemand Fremden bitten, das Foto zu übernehmen. Das ist gerade bei teuren neuen Smartphone-Modellen oftmals ein mutiger Schritt. Schließlich fällt so ein Gerät schnell mal zu Boden und trägt einen kostspieligen Schaden davon. Es war also an der Zeit, einige Hilfsmittel zu entwickeln. Da gibt es zum einen Linsenaufsätze, die aus der normalen Smartphone-Kamera eine Weitwinkel-Cam machen oder dem Foto einen Fischaugen-Look verpassen. So bekommt man – auf Kosten von Verzerrungen – mehr Inhalt ins Foto gepresst. Die weitaus verbreitetere Lösung ist aber der Selfie-Stick. Dabei handelt es sich um einen ausfahrbaren Metall- oder Plastikarm, in dessen Ende man das Smartphone einhaken und so weiter vom Körper platzieren kann, um eine Totale mit der Kamera zu erreichen.

Manche der Sticks haben auch einen Auslöser, mit dem man per Abzug die entsprechende Stelle auf dem Smartphone berühren kann. Meist wird das Bild aber per Timer geschossen. Statt angestrengt das Telefon möglichst weit von sich wegzuhalten, kann man mit dem Selfie-Stick bequem und in aller Ruhe ein Foto von sich und seinen Liebsten schießen, ohne sich dabei zu verrenken. Die Folge war, dass vor jeder Sehenswürdigkeit auf jedem Kontinent Massen an Händlern mit tausenden von Selfie-Sticks warteten, um diese an Touristen zu verhökern. Der einzige Makel war: Statt des Arms war nun eine Metallstange im unteren Bildrand zu sehen.

Die Selfie-Drohne als Patentlösung

Dass es auch anders geht beweisen seit kurzer Zeit einige Hersteller von Selfie-Drohnen. Musste man zuvor noch mühsam eine große Drohne mit einer Action-Kamera bestücken und sich dann blind auf das Ergebnis verlassen, kann man nun Komplett-Pakete mit eigenem App-Support erwerben. Je nach Qualität sind diese gar nicht mal so teuer. Eines der Modelle im höheren Preisspektrum ist das Gerät der Firma Get Hover. Dabei handelt es sich um eine Art Carbongitter in der Größe eines aufgeklappten Taschenbuchs. Das Gitter kann man auseinanderklappen, sodass es dann etwa die Fläche einer DIN-A4-Seite hat. Zwischen den Gittern befinden sich Rotoren und in der Mitte eine Leiste, in die zwei Kameras und der Akku eingelassen sind. Eine der Kameras zeigt stets nach unten, sie dient der Höhenbestimmung und sorgt dafür, dass die Drohne nicht abstürzt. Im vorderen Bereich ist eine zweite Kamera verbaut, die in einem schwenkbaren Würfel ruht. Die lässt sich über eine Handy-App steuern und schießt Fotos mit 13 Megapixeln und Videos in 4K-Qualität.

Es schwebt

Die Drohne wird einfach aus der Hand gestartet. Der User klappt sie auf und betätigt den Powerknopf. Die Rotoren surren los und wie von Zauberhand schwebt das knapp 250 Gramm leichte Gerät in der Luft. Per App kann man es dann bequem und mit nur wenig Übung steuern und es kreuz und quer durch den Raum fliegen lassen. Wenn die Drohne in der richtigen Position ist, kann man sie an Ort und Stelle schweben und dann per Timer die Kamera auslösen lassen. Das Ergebnis überzeugt und muss sich nicht hinter aktuellen Smartphone-Cams verstecken. Aber natürlich legt man sich so eine Selfie-Drohne ja nicht zu, um sie nur über dem Esstisch kreisen zu lassen. Zudem surren die Rotoren in einer auf Dauer ziemlich unangenehmen Lautstärke. Dafür ist nach zehn bis zwölf Minuten Schluss mit dem Lärm, denn der Akku hat dann keinen Saft mehr. Das ist für Drohnen dieser Größe allerdings derzeit Standard. Zum Glück legt der Hersteller einen zweiten Akku und einen Doppellader ins Paket, sodass man den ersten Akku aufladen kann, während man den zweiten benutzt. Nach rund 35 Minuten ist auch alles zu 100 Prozent wieder mit Strom versorgt.

Unter freiem Himmel

Eines der coolsten Features ist die Gesichts- und Körpererkennung der Kamera. Unter freiem Himmel kann man die Kamera, die sich bis etwa 20 Meter vom Smartphone-Träger entfernen kann, starten, und per App auf eine Person als Ziel fokussieren lassen. Die Drohne folgt dem Ziel dann, was beim Bergsteigen oder bei Wanderungen für atemberaubende und hochauflösende Aufnahmen sorgt. Hier ist natürlich die Video-Funktion die erste Wahl. Die Gesichtserkennug funktioniert bereits hervorragend, sodass die Drohne wirklich auf Ihr Ziel fixiert bleibt und Selfies und Videos en masse produzieren kann. Entscheidet man sich aber dafür, sich von dem Fluggerät verfolgen zu lassen, sieht es schon etwas anders aus. Da kann ein den Weg kreuzender Spaziergänger schon mal unabsichtlich das neue Ziel werden, welchem die Drohne dann unabsichtlich folgt. Da die Firmware aber ständig weiterentwickelt wird, sollten diese Probleme in Zukunft abgestellt werden. Der Hersteller verspricht, weitere Funktionen nachzuliefern. Eine der imposantesten ist der sogenannte Orbitalflug. Dabei umkreist die Drohne ihr Ziel und liefert so 360-Grad-Aufnahmen. Wer sportlich genug ist, könnte so theoretisch Szenen wie im 1999-Blockbuster „The Matrix“ nachstellen. Zumindest, solange sich keine Hindernisse im Weg befinden, denn da die Kamera ja das Ziel fixiert, würde sie in Äste oder andere Hindernisse fliegen, sollten sich welche vor ihr auftun. Das ist vor allem ärgerlich, wenn die Kamera folgen soll, denn man möchte sich ja nicht ständig umsehen oder auf sein Smartphone schauen. Auch bei Schnee oder Gewässern als Untergrund kann es passieren, dass die Selfie-Drohne die Orientierung verliert. Auch hier gilt: Der Hersteller verbessert die Firmware, sodass damit zu rechnen ist, dass solche kleineren Makel bald der Vergangenheit angehören.

Stick oder Drohne?

Die Drohne veranschaulicht beeindruckend, was derzeit technisch machbar ist. Mit ihr kann man tolle Fotos von sich schießen lassen und Videos fast fehlerfrei aufnehmen. Das Gerät ist leicht und passt zusammengeklappt in jede Tasche und jeden Rucksack. Die Akkudauer könnte natürlich besser sein, doch entspricht sie dem derzeitigen Standard und der Hersteller lässt sich nicht lumpen und spendiert einen Ersatz-Akku. Das ganze hat mit 500 Euro allerdings auch einen stolzen Preis. Dafür erhält man aber ein hochwertiges Gadget, mit dem sich richtig starke Aufnahmen im Freien machen lassen.

Auf den Stick in der Tasche würde ich aber dennoch nicht verzichten. Der funktioniert immer und kostet nur ein Bruchteil dessen, was für die Selfie-Drohne derzeit hingeblättert werden muss.

Der Beitrag Mit der Selfie-Drohne ab ins nächste Level erschien zuerst auf Materna newmedia BLOG.


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